© Chris Gollhofer © Chris Gollhofer

Gravel-E-Bike: Ein Multitalent für jeden Untergrund

|Bikes & Tests

Gilt Graveln mit dem E-Bike noch als Radsport? Julian Gessenauer, Autor von RCDE, hat schlagende Argumente für das elektrische Hybrid-Rad. Jetzt lesen!

Wie viel Radsport steckt in einem Gravel-E-Bike?

Die Anzahl an Gravel-Bikern steigt stetig. Der Grund dafür: Gravelbikes machen weder vor Asphalt noch vor Schotterwegen Halt. Auch E-Bikes gewinnen zunehmend an Beliebtheit, selbst im ambitionierten Radsport. Werden beide Trends vereint, eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. Lange Distanzen mit unterschiedlichen Untergründen werden problemlos gemeistert.

E-Bike-Gegner behaupten, dass der sportliche Charakter dieser Art des Bikens verschwindend gering ist. Julian Gessenauer, selbst leidenschaftlicher Radfahrer und Autor bei RCDE, belehrt Kritiker eines Besseren. Ausgestattet mit dem Gravel-E-Bike Inissio Pmax von Simplon radelte er sportlich über den Splügenpass von Bregenz bis nach Como.

Wie sich das Gravel-E-Bike dabei geschlagen hat und an welchen Passagen die Vorteile deutlich hervortraten, erfahrt ihr jetzt!

Start der Gravelbike-Tour: auf los geht's los

Die erste Tagesetappe startet in Bregenz am Bodensee. Am Fahrplan stehen 262 Radkilometer und 3.200 Höhenmeter Anstieg. Zu Beginn bleibt der E-Motor noch kalt, denn es geht entlang perfekt ausgebauter, asphaltierter Radwege in die Schweiz. Bei Nichtbenutzung trennt sich der Motor vom Antriebsstrang und ist somit lediglich als zusätzliches, aber kaum merkliches Gewicht vorhanden.
 
Die Straßenverhältnisse schreien hier geradezu nach einem Rennrad, doch auch mit dem Gravelbike geht's flott voran.

Der Weg und die Spannung steigen

In Chur wartet der erste Anstieg, gefolgt von unzähligen Bergauf-bergab Passagen. Endlich darf sich der Motor des Gravel-E-Bikes beweisen: Harmonisch klingt dieser sich in die Fahrt mit ein und unterstützt je nach Steigung mehr oder weniger stark.

Die Optik eines Rennrads, den Charakter eines Mountainbikes

Die Optik des Bikes stiftet vor allem bei entgegenkommenden Radfahrern für Verwirrung. Das äußerlich eher einem Rennrad nachempfundene Bike schlägt sich auf der eigentlich für Mountainbiker vorgesehen Passage perfekt. An Stellen, an denen das Rennrad an seine Grenzen kommt, fährt man mit dem Gravel-E-Bike problemlos weiter. Um mit der Geschwindigkeit von sportlicheren Kollegen mitzuhalten, wird einfach der Motor aktiviert.

Das komplette Video zur Alpenüberquerung auf dem Inissio Pmax

Das Gravel-E-Bike fährt immer weiter

Zu Beginn der zweiten Tagesetappe gilt es, die Spitze des Passes zu bewältigen. 650 Höhenmeter auf einer Strecke von neun Kilometer: Die perfekte Gelegenheit, um die eigene Leistung mit jener des Motors zu ergänzen und dadurch Kräfte zu sparen. Die Intensität der Unterstützung beim Treten wird mit einem zentral positionierten Knopf geregelt. Die leichteste Stufe dient als sanfte Unterstützung und vermittelt dem Fahrer trotzdem das Gefühl, etwas zu leisten.

Stille Begleiter: leiser Motor, starke Bremsen

So dezent, wie der Motor in das Bike integriert ist, erweist sich auch sein Geräusch. Somit entpuppt er sich auf steilen Anstiegen als kaum sichtbare Geheimwaffe, die unwissende Rennrad-Fahrer zum Staunen bringt.
Bergauf leistet der Motor die nötige Unterstützung. Bergab sind es speziell für Gravel-Bikes entwickelte Bremsen, die den Splügenpass hinunter mit ausgezeichneter Wirkung ihren Beitrag leisten. Die restlichen Kilometer verlaufen leicht bergab und auf hart komprimiertem Schotter zum Comer See.

Grande Finale: schlagende Argumente für das Gravel-E-Bike

Die dritte und letzte Tagesetappe startet am Comer See, der trotz der fraglichen Bodenbeschaffenheit der Straßen in der Gegend Radfahrer magnetisch anzuziehen scheint. Zahlreiche Schlaglöcher unterbrechen den Asphalt, werden vom Gravel-E-Bike jedoch gekonnt und ohne größere Strapazen überrollt. Die ruhigen Straßenverhältnisse auf der Strecke zum Zielort Como sind perfekt, um die Aussicht auf den See zu genießen.

Neben der erfolgreichen Drei-Tages-Tour erwartet das Inissio Pmax die ultimative Challenge: Mensch gegen Maschine, Inissio Pmax gegen Auto - wie schneidet das Bike im Vergleich ab?

Mensch gegen Maschine: Das Inissio Pmax im Test gegen ein Auto

Ein Rad für alle (Ge-)Fälle

Auf der Tour haben sich auf einer Strecke von 262 Kilometer die Vorteile des Gravel-E-Bikes gezeigt. Es überzeugt bei steilen Passagen als auch beim Bergabfahren und auf unebenen Straßen.
Mit dem Hybrid-Rad aus Rennrad und (E-)Mountainbike bleiben lange Raderlebnisse mit wechselnden Fahrverhältnissen nicht länger den ambitionierten Profis vorenthalten. Dank des Motors werden Langstrecken auch für weniger belastbare Radfahrer machbar, und unterschiedliche Leistungslevel ausgeglichen.
 
Am Zielort erwartet das Inissio Pmax die ultimative Challenge: Mensch gegen Maschine, Inissio Pmax gegen Auto - wie schneidet das Bike im Vergleich ab?

Ist dein Interesse für das Graveln geweckt? Entdecke das Gravelbike von Simplon und starte in dein erstes Abenteuer! Hier findest du außerdem den kompletten Bericht zur Alpenüberquerung aus der Sicht von RCDE Autor Julian Gessenauer durch.

Empfehlungen

RennRad-Testbericht über das PRIDE

Getestet und für extrem schnell befunden: Der agile Aero-Renner hat durch seine Topwerte die RennRad-Tester mit Lichtgeschwindigkeit überzeugt.

Testsieger im großen Vergleichstest bei EMTB: das RAPCON :eCX

"So geht All Mountain" – mit diesem Sonderlob holt sich das RAPCON :eCX im Vergleichstest von elf All-Mountains im EMTB-Magazin Ausgabe 04/2023 den Testsieg!

Testurteil "sehr gut" für SIMPLON Cirex SL – MOUNTAINBIKE

Geringes Gewicht sowie eine leichte und vortriebsorientiere Rahmen-Bauweise machen das Cirex SL zur perfekten Wahl für moderate Trails. Zum Testbericht!
© Simplon Fahrrad GmbH

Top-Ergebnisse für das Kiaro Pmax | SIMPLON Magazin

Natürliches Fahrgefühl dank leichtem Antrieb und ein Cockpit im cleanen Design: Das Kiaro Pmax hat die Tester von RennRad überzeugt. Zum Testbericht!