Insight Lotto Kern-Haus

Simplon war im Trainingslager auf Mallorca dabei und hat neben den Athleten des Lotto Kern-Haus Teams auch die Personen hinter den Kulissen befragt.

Nachgefragt: Das Team Lotto Kern-Haus im Interview

Teil 2: Trainerstab und Chef-Mechaniker im Fokus

Im Trainingslager auf Mallorca haben wir uns mal genauer umgehört … und neben den Athleten des Lotto Kern-Haus Teams auch die Personen hinter den Kulissen befragt. Wofür sind Mechaniker im Trainingslager zuständig? Was sind die Aufgaben eines sportlichen Leiters? Und wie kommen die Rennräder von Simplon an? Erfahre jetzt exklusive Backstage-Insider-Informationen über ein professionelles Rennradsport-Team!

* Willi: Chefmechaniker
* Uli und Thomas: Mechaniker
* Andi: sportlicher Leiter

 

Was sind deine Aufgaben im Trainingslager?

Willi: Meine Aufgabe ist es, zu schauen, dass alle Räder in Ordnung sind. Dafür habe ich zusätzlich zwei Leute mit im Team. Uli, Thomas und ich haben gemeinsam die Räder zusammengebaut, da wir lediglich die Rahmen geliefert bekommen haben. Auch bin ich für die Autos verantwortlich, dass sie getankt sind, dass AdBlue aufgefüllt und kein TÜV fällig ist.

Thomas: Ich habe vor allem mit der Elektronik am Bike zu tun – seien es die Schaltung oder der Bordcomputer. Das ist sozusagen mein Spezialgebiet.

Andi: Im Trainingslager bin ich dafür da, den Rahmen vorzugeben und Struktur in den Tag zu bringen. Ich schaue, dass der Ablauf funktioniert. Dazu gebe ich den Athleten ein paar Tipps, wenn ich mitfahre. Zum Beispiel, wenn sie die Trittfrequenz erhöhen oder Position ändern sollen.


Wie bist du zu der Funktion im Lotto Kern-Haus Team gekommen?

Andi: Ich habe eine persönliche Vorgeschichte mit dem Team. Ich bin im Vorgängerteam gefahren und kannte Florian Monreal aus dieser Zeit. Ich habe weiterverfolgt, wie er das Ganze auf die Beine gestellt hat. Und irgendwann habe ich mir gedacht, vielleicht kann ich ihn dabei unterstützen. Als ich ihn darauf angesprochen habe, war er an einem Punkt, an dem er recht ausgelastet war. Und er hat meinen Vorschlag, einzusteigen, direkt angenommen. Seitdem habe ich mich mehr und mehr engagiert. Es macht Spaß, den Jüngeren auf ihrem Weg zum professionellen Rennradfahrer zu helfen.

 

Wie siehst du das Team dieses Jahr? Was hast du für ein Gefühl, im Trainingslager auf Mallorca?

Thomas: Es läuft alles rund, und wir sind vom Material her gut ausgestattet. Teamseitig auch. Die Jungs sind hochmotiviert, das Trainingslager läuft super. Da werden schon sehr gute Leistungen gebracht. Auch die Stimmung im Team ist super.

Willi: Ich habe an und für sich ein sehr gutes Gefühl. Das Team passt gut zusammen, es ist eine richtige Einheit. Sie sind alle auf einer Wellenlänge. Auch die Neuen werden akzeptiert. Es gibt keine Grüppchenbildung zwischen Alten und Neuen, sondern es ist vielmehr durchmischt.

Andi: Ich glaube wir haben eine gute Truppe zusammen. Wir haben ein paar jüngere Leute nachgezogen. Die kennen sich teilweise auch schon aus dem Sportinternat. Deswegen haben wir eine gute Atmosphäre. Die Jungs sind alle sehr motiviert und sehr professionell geworden. Auch die Älteren haben über den Winter ihre Einstellung noch weiter zum Positiven geändert.


Was sind die Schwerpunkte des Trainingslagers?

Andi: Wir haben ein paar Fahrer, die im Vorfeld bereits in wärmeren Regionen waren, um Kilometer zu sammeln. Deswegen unterscheidet es sich ein wenig in den Umfängen, wie hier mit den einzelnen Athleten trainiert wird. Aber insgesamt liegt der Fokus darauf, längere Distanzen zu absolvieren, um ein wenig im Ausdauerbereich zu arbeiten.

 

Wie motivierst du das Team?

Andi: Ich bin noch nicht so lange in dieser Funktion tätig und bin daher gerade am Herausfinden, wie ich die einzelnen Sportler ansprechen kann. Wichtig ist, dass vor allem die Fahrer erstmal eine Grundmotivation mitbringen. Die kann man dann fördern, beziehungsweise kann man Potenziale freisetzen und fördern. Das hilft mehr, als Druck zu machen oder ständig Input zu geben. Ich schaue zuerst, was ein Sportler schon selbst mitbringt und wonach er strebt. Das fördere ich dann und begleite jeden einzelnen mit seinen Qualitäten.


Was gefällt dir besonders gut an den Simplon-Rädern?

Thomas: Die sind unheimlich wartungsfreundlich. Auch der Aufbau der Räder geht sehr schnell von der Hand, wenn man mal so zwei bis drei gemacht hat.

Willi: Ich bin selbst kein Radfahrer, aber ich höre den Jungs zu. Sie sagen, dass sie noch nie so gute Rennräder gefahren sind. Allein von der Aerodynamik her. Auch der sportliche Leiter ist im Trainingslager damit gefahren, und er sagt, das Rad ist super, richtig top.

Andi: Als ich im letzten Jahr dazugestoßen bin und wir schon auf diesen Rädern gefahren sind, ist mir sofort aufgefallen, dass sie unheimlich schnell sind. Und meiner Meinung nach ist das im Radsport auch eine Basis, die man haben muss. Man braucht schon auch ein Minimum an Performance, was das Material angeht, um konkurrenzfähig zu sein. Und da sind wir mit Simplon echt gut aufgestellt. Wir fahren mit dem Simplon Pride Modell. Das ist ein Aero-Rad. Wir haben dazu relativ früh entschieden, mit Scheibenbremsen zu fahren – was meiner Meinung nach im Leistungssport ein Vorteil ist. Wir versuchen, im Rahmen unserer Möglichkeit, die schnellsten Teile auswählen, beispielsweise die Reifen, die wir jetzt tubeless fahren. In diesem Jahr versuchen wir auch im Kleidungsbereich noch ein paar Sachen zu ändern, um schneller zu werden.

Was macht ein gutes Rad in Extremsituationen aus?

Andi: Es ist der Mix aus Steifigkeit und Aerodynamik, der es ausmacht. Steifigkeit ist wichtig, um die Kraftübertragung zu gewährleisten. Aerodynamik ist maßgebend für die Geschwindigkeit. Man kann das an den Geschwindigkeiten sehen, die so ein Fahrerfeld heutzutage fährt. Das können auf der Ebene mal schnell weit über 60 Kilometer pro Stunde sein. Daher ist Aerodynamik ein sehr wichtiger Faktor. Bei den Profis geht man jetzt schon auf größere Kettenblätter, um die Geschwindigkeit überhaupt noch fahren zu können, da die Räder und das Material so schnell geworden sind.

Was wünschst du dem Team für 2020?

Uli: Alles Gute, und vor allem Erfolg! Wir als Mechaniker geben unser Bestes, und die Fahrer haben dann für die Siege zu sorgen.

Thomas: So gut abschneiden wie letztes Jahr in der Bundesliga. Der Gesamtsieg in der Mannschaft – das war schon ein Highlight. Vielleicht auch, dass wir in der Einzelwertung gut sind, natürlich Punkte sammeln und an der Deutschland-Tour teilnehmen.

Willi: Dass es wieder so gut wird wie letztes Jahr. Aber vor allem, dass sich keiner verletzt und es keine Stürze gibt.

Du möchtest mehr erfahren über das Lotto Kern-Haus Team? In Teil 1 der Serie „Insight Lotto Kern-Haus“ haben wir zwei Sportler aus dem Fahrerlager interviewt. Lies jetzt mehr dazu!

 

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